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Akaroa (24.12. - 26.12.19)

Akaroa gilt als 'französicher Ort' in Neuseeland und liegt auf der Banks-Halbinsel. Was nicht abzustreiten ist, dass es französische Settler hier hatte. Alle Strassennamen sind französisch angeschrieben und auch die Restaurants und teilweise die Namen der Leute deuten auf diesen Ursprung hin. Doch eigentlich waren auch diesmal die Engländer ein klein wenig schneller, weil die Franzosen kurz vor der Bucht eine Panne mit ihrem Schiff hatten und die anderen einfach vorbei zogen. Die Engländer haben dann zugstimmt, dass sie bleiben dürfen. Na ja, sie hatten ja auch kein Schiff mehr :-).

 

 


Die Unterkunft

In Christchurch haben wir unser Auto übernommen und sind nach rund 1,5 Stunden fahrt in Akaroa angekommen. Bereits auf der Fahrt konnten wir die sensationelle Aussicht auf die Bucht geniessen. Vielleicht das einzig störende, war das Kreuzfahrtschiff und die dazu gehörenden Leute, doch dazu später. Im gemieteten Haus hatten wir drei Schlafzimmer zur Auswahl, einen grosszügigen Wohnraum und ein riesen Esstisch und eine voll ausgestattete Küche. Das Beste aber war sicherlich die Aussicht auf das Meer. Das gibts ja zu Hause nicht. Im Dorf waren wir zu Fuss in rund 5 bis 10 Minuten. Dies hat natürlich dazu geführt, dass wir am 24. und 25. Dezember unser Weihnachtsessen auswärts genossen haben.

 

 


Delphine

Für den 25. Dezember war ein Delphine-Tour angesagt. Wir haben uns für das kleinere Familienunternehmen 'Akaroa-Dolphins' entschieden. Die andere Unternehmung ist eher gross und bietet kombinierte Touren mit 'Dolphin-Swimming' an. Fynn ist dazu noch zu klein und wenn ich im Wasser bin, hat es sowieso keine Delphine :-)

 

Natürlich waren wir trotzdem nicht ganz alleine auf der Tour. Die Tour war gut ausgebucht, dies vor allem dank des vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiffes. Seit dem Erdbeben in Christchurch von 2016 können im Hafen von Lyttleton keine solchen Schiffe mehr ankern. Nun weichen sie in die Bucht von Akaroa aus. Die heimischen Touranbieter, Restaurantantbetreiber freuen sich natürlich. Ob die 600 Einwohner und die zahlreichen Ferienwohnungensbesitzer ebenfalls Freude haben, bleibt offen. Man stelle sich vor, ein Kreuzfahrtschiff mit 3'000 Personen ankert vor Ascona und überflutet die Promenade...

 

Wir haben auf der Fahrt viel interessantes und spannendes über die Entstehehung, das heutige Leben sowie die Flora und Fauna von Akaroa gehört. Schliesslich haben wir auch Delphine, Pinguine und Robben (Seals) gesehen. Das war sehr eindrücklich. Vor allem auch die Halbinsel einmal vom Meer aus zu sehen.

 

 


Weihnachtsfeier

Die Weihnachtsfeier findet bei den Neuseeländern üblicherweise am 25.12.19 statt. Da Sommer ist wird bereits vor dem Mittag mit ausgelassenem Alkoholkonsum begonnen um dann am Abend den Truthahn, welcher auch hier Tradition hat gemeinsam zu geniessen. 

Weil wir sowohl am 24.12. als auch am 25.12. auf der sicheren Seite sein wollten, haben wir für beide Abende jeweils ein Restaurant reserviert und also 'auswärts' gegessen. Etwas speziell ist es dann doch immer wieder mitten im Sommer Weihnachten zu feiern. So richtig Weihnachtsstimmung kommt da - auch wenn man sich richtig fest Mühe gibt - trotzdem nicht auf ;-)


Farmtour

Bei unserem Besuch im Jahr 2008 haben Nicole und ich eine Farmtour zu einer traditionellen Schaffarm gemacht. Murray, der Farmer hat uns im Dorf abgeholt und uns seine Farm, seine Schafe und seine Familie vorgestellt. Dabei hat er selbstverständlich auch noch ein Schaf geschort und uns am Schluss in seinem Garten bewirtet. Zu guter Letzt haben wir sogar noch ein Lamm-Rack aus der eigenen Produktion erhalten. Wir haben uns deshalb entschlossen, die Tour nun nochmals mit Fynn zu machen. Bereits bei der Anfrage im Spätsommer habe ich das Feedback vom Farmer Murray erhalten, dass in Akaroa seit unserem letzten Besuch so einiges anders ist und wir uns nicht mehr auf das idyllische Örtchen einstellen sollen. Was er meinte, war vermutlich vor allem seine Tour...

 

...wir wurden nicht mehr im Dorf abgeholt, sondern mussten selber zur Fram fahren. Das war natürlich kein Problem für uns, schliesslich hatten wir ja unser eigenes Auto. Murray hat uns erwartet in der 'Schaf-Scher-Station'. Als wir uns ein wenig mit ihm unterhalten haben, hat er offenbart, dass er mit den Leuten die noch kommen, nicht mehr die Tour machen kann wie früher. So muss er auf den kurzen Aufstieg durch die Hänge verzichten. Er wird sich vor allem auf's erzählen konzentrieren. Was er meinte, haben wir schliesslich gesehen, als die beiden Kleinbusse mit den Passagieren des Kreuzfahrtschiffes vorfuhren. Eine Wanderung von nur 5 Minuten hätte diese wohl überfordert. Die Gesichte die Murray von sich und seiner Familie erzählte, war sehr spannend vorgetragen und mit vielen lustigen Details ausgeschmückt. Ob diese stimmen, konnte uns anschliessend weder seine Schwiegertochter noch seine Ehefrau bestätigen. Die genannte Schwiegertochter hatte schliesslich die Aufgabe, sich ein Schaf zu schnappen und dieses zu schoren. Draussen dann hat sie mit einigen wenigen Piffen zwei Hunde dazu gebracht, eine Schafherde zusammen und von einer Ecke in die andere zu treiben und dies aus mehreren hunderten Metern Distanz. Schliesslich gab es im Garten des Farmhauses noch Tee, Kaffee und hausgemachte Scons. Alle konnten noch Bilder vom schönen Garten machen und schon ging es für die Gruppenreisenden wieder zurück zum Schiff. Wir nutzten die Gelegenheit und haben uns noch etwas mit der Familie unterhalten. Fynn konnte mit den Grosskindern das neugeborene Pony im Stall besuchen. Sicherlich auch dank dem persönlichen Einblick und die persönliche Unterhaltung mit der Familie im Anschluss an die eigentliche Tour hat uns der Ausflug sehr gut gefallen.